Der Trabant ist wieder am Start! Altbekanntes Äußeres, hochmodernes Innenleben
Die deutschen Autohersteller bekommen bald Konkurrenz von einem alten Bekannten: VEB Automobilwerk Zwickau plant die Wiedergeburt des «DDR-Volkswagens».
Nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wanderten alleine im Zuge der Abwrackprämie 1819 Trabants in die Schrottpresse — im Zeitraum vom Januar 2009 bis Juli 2010. Dabei steigt die Nachfrage nach dem Kultfahrzeug: gab es 2015 deutschlandweit 32.832 zugelassene Trabis, ist die Anzahl der Zulassungen im Januar 2017 auf 34.449 gestiegen. Eine stolze Zahl, wenn man bedenkt, dass die jüngsten Trabis bereits 27 Jahre alt sind.
«Diese Zahlen machen es deutlich, dass die Sehnsucht nach dem Trabi bei der Bevölkerung selbst nach so vielen Jahren sehr groß ist. Der neue Trabant ist eine gelungene Kombination aus der Lieblingsautomarke der Ostdeutschen und der technischen Innovation», so der Sprecher des VEB.
Nach seiner Aussage ist das Aussehen des Trabis an das Original angelehnt, doch das «Innenleben», also die Technik und Elektronik, entspricht den höchsten modernen Technologiestandards.
Während die anderen Automobilhersteller an sinkenden Verkaufszahlen und Imageverlust infolge der Dieselskandale zu knabbern haben, schaut VEB in die Zukunft — geplant ist ein eTrabant, mit rein elektrischem Antrieb. Durch das geringe Leergewicht (nur minimal höher als beim Original) ist der Energieverbrauch minimal. Eine Akkuladung ermöglicht somit eine wesentlich größere Reichweite, als bei den Elektroautos auf dem heutigen Markt.
Die Karosserie des neuen Trabants besteht — wie beim Original — größtenteils aus Kunststoff. Die moderne Technologie macht ihn besonders stabil und sicher. Neben dem geringen Gewicht liegen seine weiteren Vorteile auf der Hand: Plastik rostet nicht und zerkratzt nicht so leicht. Um dem Ökogedanken gerecht zu werden, wird ausschließlich recyceltes Plastik verwendet.
«Wir stehen im Kontakt mit mehreren ausländischen Recyclingbetrieben, unsere größte Hoffnung gilt dabei den Chinesen» — berichtet VEB. Eigentlich lehnt China es ab, deutschen Müll zu verarbeiten, doch VEB plant sogar, den Transport komplett selbst zu organisieren, um das Geschäft für die dort ansässigen Recyclingunternehmen attraktiv zu machen.
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Der Trabant wird dann selbstverständlich in Deutschland hergestellt, in seiner Heimat — dem ostdeutschen Zwickau. Dank niedriger Herstellungskosten wird der neue eTrabant zu einem erschwinglichen Einführungspreis ab 12.999 Euro angeboten.
Auch die deutsche Regierung begrüßt das vielversprechende Projekt: zusätzlich zu den 2.000 Euro Elektromobilprämie bekommt jeder Käufer 1.000 Euro eTrabant-Prämie. Wird gleichzeitig das alte Dieselfahrzeug verschrottet, verspricht VEB zudem, analog zu den großen Autoherstellern, eine eigene zusätzliche Umweltprämie in Höhe von 5.000 Euro. Alle Prämien zusammenaddiert ergeben einen traumhaften Endpreis.
Spendet der Käufer seine echten DDR-Raritäten, bis hin zum originalen Trabi-Oldtimer, an ein DDR-Museum, winken weitere attraktive Rabatte vom Hersteller.
Die Experten sind sich außerdem sicher, dass die wiedergeborene Automarke ein großes Exportpotenzial besitzt. Ein hohes Interesse wird insbesondere in den USA erwartet. Durch den besonders niedrigen Exportpreis hält sich die Zollgebühr in Grenzen, außerdem fehlt in der Karosserie nahezu komplett der durch die Trump-Regierung mit Strafzöllen belegte Stahl.
Aprilscherz der Redaktion
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